Einsamkeit

In letzter Zeit war ein bestimmtes Motiv sehr häufig bei meinen Fotos vertreten: die Einsamkeit. Eine Person, die scheinbar aus dem Bild läuft. Man sieht sie nur von hinten und sie ist austauschbar. Es geht mir nicht um die Person an sich, sondern um das Gefühl der Einsamkeit, des Laufens und Erkundens. Beim Betrachter soll sich eine Sehnsucht entwickeln, verstärkt durch eine beispielhafte Person, mit der er sich identifizieren kann.

Bei meinem Besuch auf dem Darß waren die Bedingungen nahezu perfekt für dieses Motiv. Ein Samstag im Januar, es ist kalt und nebelig. Einige Menschen begegnen uns noch rund um Prerow, aber je weiter wir in Richtung Leuchtturm laufen, desto leerer wird es. Am Strand sind die Folgen des letzten Hochwassers noch deutlich zu erkennen. Überall liegen Algen, Muscheln und Treibholz. Der sonst immer saubere, aufgeräumte Strand wirkt wild und abenteuerlich. Durch den monotonen Himmel rückt die karge Landschaft besonders in den Fokus und durch die hohe Luftfeuchtigkeit leuchtet das vertrocknete Gras in den Dünen.

Eigentlich bin ich ja süchtig nach Licht und bunten Wolken (der Grund warum ich mich immer wieder zum Sonnenaufgang aus dem Bett quäle), aber diese „weiche“ Stimmung, die der Nebel erzeugt, zieht mich immer mehr in ihren Bann.

 

 

 

 


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